Entspannungsverfahren

Was ist Stress?

Stress ist ein natürlicher Vorgang, mit dem sich der Körper an die Forderungen der Umwelt anpasst. In der frühen Menschheitsgeschichte waren es hauptsächlich lebensbedrohliche Situationen, die Stress verursacht haben. Durch einen solchen stressauslösenden Faktor (Stressor) wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Es werden Hormone ausgeschüttet, die einen erhöhten Herzschlag und Blutdruck verursachen. Der Körper ist nun bereit zum Kampf oder zur Flucht aus der Situation.

Im Lauf der Zeit haben sich die Auslöser (Stressoren) verändert. Wir sind nur noch selten  mit lebensbedrohlichen Situationen konfrontiert, der Körper reagiert aber bei allen  Stressoren auf die gleiche Weise, z.B. auch bei Kritik am Arbeitsplatz. Denn das  Nervensystem kann zwischen lebensbedrohlichen und anderen Stressoren nicht  unterscheiden. Stressoren (Auslöser für Stress) wirken individuell unterschiedlich, denn Stress hat viel  mit der eigenen Wahrnehmung zu tun. Überforderung kann genauso Stress verursachen  wie Unterforderung: Stress liegt dann vor, wenn die eigenen Bewältigungsmechanismen nicht ausreichen, um mit dem Stressor fertig zu werden.

Auswirkungen von Stress

Einer körperlichen Belastung, wie sie die Stressreaktion darstellt, muss naturgemäß die  Entlastung/Entspannung folgen. Bleibt diese aus, oder werden die Stressreaktionen zu  lange aufrechterhalten, bzw. zu schnell hintereinander ausgelöst, kommt es zu einer  Überlastung. Diese Überlastung führt irgendwann zu Störungen, Erkrankungen und dem  Zusammenbruch:

  • Schädigung des Kreislaufs (Bluthochdruck, Herzinfarkt usw.)
  • Schädigung der Verdauung (Magengeschwüre, Verstopfungen/Durchfall, Übelkeit  usw.)
  • Schädigung des Immunsystems (häufigere Infektionen, Krebs)
  • Schwächung des Atmungs- und Bewegungsapparates (Asthma, Verspannungen  usw.)
  • Unzufriedenheit mit sich und anderen, wenn man nicht mehr so funktioniert, wie  man selbst oder andere es erwarten


Warum ist Entspannung so wichtig?

Auf eine körperliche Belastung (Stressreaktion) muss naturgemäß Entspannung folgen.  Nur dann bleibt der Organismus leistungsfähig. Entspannung ist jedoch nicht  gleichbedeutend mit Ruhelosigkeit (z.B. lesen, fernsehen oder sich hinlegen).  Entspannung muss tiefer gehen, so dass das vegetative Nervensystem von Anspannung  auf Entspannung umgeschaltet wird. Dies bewirkt eine vollkommene Entspannung von  Körper und Geist, denn auch die Alltagsgedanken sollten ausgeblendet werden. Durch  Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen oder durch Autogenes Training kann diese  Umschaltung erreicht werden.

Was ist Progressiven Muskelrelaxation?

Durch den Wechsel von muskulärer An- und Entspannung kann der Muskeltonus  erheblich gesenkt werden und somit ein Gefühl tiefer Entspannung erlebt werden.

Was ist Autogenes Training?

Die bewusste Vorstellung von Schwere, Wärme und die Atmungsbeobachtung im  Autogenen Training führen zur Veränderung körperlicher Prozesse und zu tiefer  Entspannung.